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Gesäuse (slovenská verzia)


Wenn ich aus der Peternscharte zum ersten Mal die Nordwände der Hochtorgruppe von oben sehe, muss ich mich zuerst einmal hinsetzen und fünf Minuten lang staunen. Und da bin ich nach der Rückkehr aus den Dolomiten einiges gewohnt. Die Kletterei ist hier ebenfalls schön, ab und zu Bohrhaken, auch alte und neue Klassiker ohne Sicherungen. Für Jedermann etwas, für den Solist, für den Sportler, sowie auch für den Allesfresser. Bloß der Kalk ist keineswegs Dolomit, die Wände läuft man nicht hinauf auf Henkeln und Leisten, sondern man schleicht sich vorsichtig über Platten und Aufleger, wie überall an der Alpennordseite.

Festkogel 2261m

17. 7. 2006 - Um Eins in der Nacht suchen wir uns einen Biwakplatz über Johnsbach. Wir schlafen am Forstweg am Bach - so gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen.

Anfangs wollen wir etwas leichtes klettern, also kommt die Peterkaführe, 300m, 5-, in der Festkogel Südwand gerade richtig. Da nur wenige Sicherungen stecken, sollte sie auch Spaß machen. Schön ist allerdings nur der 100m hohe Vorbau mit BH-gesicherten Routen 5-7, der Peterka selbst bietet nur etwa vier Kletterzüge. Der Rest ist fast Gehgelände, teils im Schotter. Schwere Stellen sind fest und glatt in durchs Wasser polierten Kaminen und Rissen. Wobei mir der letzte Riss noch etwas schwerer als die im Führer angegebene Crux vorkommt. Der Abstieg durch das Schneeloch ist schön und interessant, dem Abseilen sicher vorzuziehen.

Festkogel: Schneewind + Superlux 7-

Der sehr moralische Einstieg im Schneewind beschäftigt mich länger, als mir lieb ist. Zum Glück geht alles gut auf und obwohl ich die monotonen, unangenehmen Wasserrillen nach der Schlüsselstelle nicht wirklich mag, gehe ich die auch. Umgehen kann man sie ja nicht. :-)

Nach dem psychisch anspruchsvollen Vorbau ist die Superlux nur mehr lustig. Kurze interessante Stellen, der Rest sind feste, freundliche Schuppen, die ein rasches Vorankommnen ermöglichen. Wer will, kann hier viel legen.

Großer Buchstein 2224m

18. 7. 2006 - Der 1300-HM-Zustieg ist samt der Querung unter die Wand in 3h geschafft. Wir klettern die Route König Löwenherz, 300m, 6+, und da gibt es tatsächlich Klettern! Überwiegend Ausdauerkletterei auf fantastischen Strukturen und guten Griffen, kurze Platten. Die Crux ist nicht das Schwerste, das ist nach unserer Meinung ein Überkreuzer in einer Platte eine SL früher. Im neuen Schall-Führer ist die Route 7-, komisch. Abstieg: Wenger Steig. Schön, Markus will jedoch nur mehr abseilen.

Kalbling 2196m

15. 8. 2006 - Denggführe, 7-, 300m. Während Wanderer kurzärmelig bekleidet an uns vorbeispazieren, zittern wir am Einstieg vor Kälte. Die Crux geht gut, es kommen immer wieder Stellen zum Auftauen der klammen Finger. Alle schaffen sie. In der 6+ Querung danach sitzen wir alle. Schwere Stellen sind mit NH gut gesichert, sonst kann man gut legen oder sich ein bisschen fürchten.

Planspitze 2117m

16. 8. 2006 - Konkurs, 6+, 370m. Gleich in der 1. SL kann ich schon nach 59.95m einen Stand mit Friends machen. Unsere drei Topos widersprechen sich alle. Markus geht weiter und bald danach stehe ich im klassichen Plattenproblem. Um mich ein Bohrhakenraster, links, rechts, oben jeweils Einer. Nur unter mir länger Nichts. Die 6+ geht gut, am Meisten muss ich aber in der 5+ Wasserrille überlegen, und das 5-10m über dem letzten Haken. Nach der Hälfte der Route regnet es und wir entscheiden uns fürs Abseilen. Bis es soweit ist, trocknet alles wieder, und das ganze Spielchen machen wir zweimal durch. Aufregend.

Planspitze: Weg durchs Gegenlicht 7

Mit: Markus Graser

Dass die XEIS-Auslese vom excellenten Fels spricht, kann ich nur für drei Seillängen nachvollziehen. Diese sind wahrlich sensationell. Der Rest ist grasig, schleimig und nicht ganz fest, der Ausstiegspfeiler von Blitz und Donner sogar furchtbar brüchig und schwer abzusichern. Dazu dreimal durch die Latschen. Sehr griffig und sehr harzig. Dafür ist der Zustieg rot markiert, teilweise mit Fixseilen versehen und noch schlimmer als der Dachl-Vorbau. Hier will man bei Regen nicht runter.

Rosskuppe 2152m

17. 8. 2006 - Direkte Nordverschneidung, 6+, 370m. Leider ist das Wetter perfekt und wir müssen nochmals hinauf. Diese Route macht jedoch alle Mühen vergessen, es ist die schönste Linie mit anhaltenden Schwierigkeiten. Die Einstiegsseilänge macht mehr als nur warm - Thomas mit Hannes geben auf. Es folgt teils ausgesetzte Kletterei auf Allerlei von Platten bis zum Moos-Gatsch-Wasser-Kamin. Bloß die letzten zwei Meter der Route sind unangenehm brüchig, und das höher über dem letzten Haken.

Ab und zu begegnen uns in der Route Bohrhaken, die Crux (6- und 6) sind sogar dicht gesichert, der Rest eher moralisch. Überraschend oft kann ich große Friends 1-3 legen, kleineres Zeug selten.

Dachl 2204m

zwei Trekker, Petr Lazar und ich

5. 7. 2008 - Nordwest-Wand 7, 500m. An sich scheint der Weg, im Führer zumindest, klar zu sein. Und wirklich, nach kurzer Suche sehen wir ein Stahlseil hoch über der Stelle, an der der Zustieg zum Peternpfad das erste Mal zur Wand kommt. Ein brüchiger grasiger Aufschwung und eine rutschige nasse Verschneidung bringen uns darüber. Weiter soll es nach links gehen, wir gehen, leider rechts und queren später in wenig angenehmem Gelände. Das kostet fast zwei Stunden.

Bei allem Pech treffen wir als zweite Seilschaft ein, drei sind noch hinter uns. Bis die Ersten uns mit Steinen bewerfen, sind wir schon in Sicherheit der Überhänge.

Die ersten zwei SL sind sehr brüchig, aber gut abgesichert. Nachher ist das einzige Problem die Seilreibung, weil die Route etliche Knicke hat. Die schweren Längen sind schön kräftig, die Risse bloß ein bisschen nass. Wenn wir zur Rosskuppenkante schauen, trauen wir unseren Augen nicht - 5 oder 6 Seilschaften treten sich auf den Ständen gegenseitig auf die Zehen.

Die Kletterei ist spielerisch, man muss auf den glatten Tritten gut aufpassen. Die Risse sind immer anders zu machen als man auf den ersten Blick glaubt. Troty Müdigkeit gehen wir den schönen Direktausstieg. Am schönsten ist aber der Abstieg über den markierten Grat der Rosskuppe. Sehr ausgesetzt.

Als Material sind vor allem Friends gut unterzubrigen, Keile weniger. Bei geringster Verdacht sind die Expressen zu verlängern, es lohnt sich. Den Rucksack würde ich auslassen.

Literatur


HOME - Späť na hlavnú stránkuMartin Černička <martin @ cernicka.eu>
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